Zusammenfassung
Bei unserem ersten Blick auf das 5G-Erlebnis in Deutschland hat die Telekom eine starke Performance gezeigt – mit dem glatten Gewinn in sechs von sieben Kategorien. Die Telekom gewinnt alle drei Kategorien im Bereich Nutzererlebnis – 5G-Video-Erlebnis, 5G-Games-Erlebnis und 5G-Sprachqualität in Apps – und ebenso die Kategorie der 5G-Upload-Geschwindigkeit, sowie den ersten Platz in den Kategorien, bei denen es um die Ausdehnung des 5G-Netzes geht – 5G-Verfügbarkeit und 5G-Reichweite – mit beträchtlichen Vorsprüngen gegenüber Vodafone und O2. Allerdings belegt die Telekom nur den zweiten Platz bei der Download-Geschwindigkeit, weil O2 diesen Preis dadurch gewinnt, dass dort die schnellste durchschnittliche 5G Download-Geschwindigkeit mit 131,4 MBit/s gemessen wird.
Die deutschen Mobilfunkbetreiber haben einen weiten Weg in Bezug auf die Aufrüstung ihrer Netze und bei dem Ausrollen von 5G seit dem Ende der 5G-Frequenzband-Auktion im Juni 2019zurückgelegt, als Sie Bandbreiten in den Frequenzbändern von 2.100 MHz und 3,5 GHz [1] erwarben.
O2 führte seinen 5G-Service im Oktober 2020 ein – auf dem 3,5-GHz-Frequenzband. Trotz der Ankündigung, dass der Anbieter die dynamische Frequenzteilungstechnologie (DSS) und zusätzliche Frequenzbänder nutzen würde, um in die ländlichen Gegenden zu gelangen, hat sich O2 bis zuletzt darauf konzentriert, 5G im 3,5-GHz-Band in die Fläche zu bringen. Allerdings gab O2 bekannt, dass der 5G-Service nun in etwa 80 Städten zur Verfügung steht, und zwar über ein Netzwerk von etwa 2.000 Antennen und dass das Unternehmen plant 30% der Bevölkerung dank der anstehenden Einführung von 5G in den Frequenzbereichen von 700 MHz und 1.800 MHz bis zum Jahresende zu erreichen. Darüber hinaus hat O2 bereits früher angekündigt, dass es Schritt für Schritt die Frequenzen, die derzeit für das 3G-Netzwerk verwendet werden, seinem 5G-Netzwerk zuzuordnen, aber nicht wie Vodafone und die Telekom, die inzwischen die Abschaltung ihrer jeweiligen 3G-Netze abgeschlossen haben. Im Gegensatz dazu beabsichtigt O2 die Abschaltung von 3G bis zum Jahresende .
Die Telekom begann ursprünglich ihren 5G-Kundenbetrieb im September 2019 unter Verwendung des 3,5-GHz-Bands. In der Mitte des Jahres 2020 begann die Telekom mit der Verwendung des Spektrums im 2.100 MHz-Band für 5G, um den Kunden in weniger dicht besiedelten Gebieten 5G-Abdeckung zu bieten, während der Anbieter sich bei der Einführung des 3,5-GHz-Bands auf großen Städten wie Berlin und Köln fokussiert. Ende März 2021 berichtete die Telekom, dass ihr 5G-Netzwerk 80% der deutschen Bevölkerung erreichte, mit einer Gesamtzahl von 50.000 Antennen überall im Land, von denen die meisten Frequenzen im Bereich von 2.100 MHz nutzten. Diese Ausdehnung der Netzwerkabdeckung wurde durch die Übernahme der dynamischen Frequenzteilung ermöglicht, ebenso wie die Neuordnung des Spektrums für die LTE- und 5G-Netze. Tatsächlich schaltete die Telekom, nachdem die Hälfte ihres 2.100 MHz Frequenzbereiches, der im Mai 2020 noch für 3G genutzt wurde, anderweitig zugewiesen wurde,, ihr 3G Netz am 1. Juli 2021 ab, wodurch die verbleibenden 2x5 MHz des gekoppelten 2.100 MHz Spektrums, die sie für 3G nutzte, frei wurden.
Vodafone führte erstmals den 5G-Service im Juli 2019 ein: Verwendet wurde dabei ein neuer Bereich im 3,5-GHz-Band; später übernahmen sie die dynamische Frequenzteilungstechnologie (DSS) – was den Parallelbetrieb sowohl von LTE, und auch 5G im selben Frequenzbereich ermöglicht – und begannen die Verwendung ihrer 700 MHz Frequenzen für die Verbreitung von 5G in ländlichen Gebieten. Im Juli 2020 berichtete Vodafone, dass es ebenso das Frequenzband von 1.800 MHz nutzt, um 5G anzubieten und zwar in dicht besiedelten Gebieten. Ende Mai 2021 gab Vodafone bekannt, dass der Anbieter mehr als 10.000 5G-Antennen eingeschaltet hat und dass ihr 5G-Netz nun 25 Millionen Menschen erreicht. Abgesehen davon führte Vodafone sein unternehmenseigenes 5G-Standalone-Access-(SA)-Netzwerk im April 2021 ein.
In diesem 5G Erfahrungsbericht analysierten wir die 5G-Gesamterfahrung unserer Nutzer in Deutschland bei jedem der drei bundesweit tätigen Netzbetreiber, O2, Telekom, und Vodafone in einem Zeitraum über 90 Tage hinweg vom 01. Mai 2021 bis zum 29. Juli 2021.
[1] In Deutschland wird das 3,5-GHz-Frequenzband oft als 3,6-GHz-Band bezeichnet.